Suedamerika-Blog '06 Reiseblog

30. September 2006

Quito und Äquator

Filed under: Reise — suedblog @ 19:00

Vergangenen Dienstag verliessen wir das malerische Cartagena in Richtung Quito. Dort angekommen sahen wir uns zunaechst mit einem freundlichen aber etwas ueberforderten Taxifahrer konfrontiert. Fuer eine Strecke, die man gewoehnlicherweise in einer Viertelstunde zuruecklegt, brauchten wir eine knappe Stunde. Na ja, Zeit haben wir hier zum Glueck genug. Unser Hostal La Casa de Eliza war leider etwas heruntergekommen und voellig ausgestorben, so dass wir uns fuer einen Umzug am naechsten Tag entschlossen. Der Tag ging mit einem Abendessen mit Lisa aus Irland zu Ende, die mit uns von Cartagena nach Quito geflogen war und nach 8 Monaten Backpacking jetzt wieder in ihre Heimat zurueckkehrt.

Der naechste Tag stand zunaechst unter keinem guten Stern. Kopfschmerzen und Erkaeltung plagten uns. Mmmh, irgendwie war uns der Wechserl von 0 auf 3000 Hoehenmeter nicht sonderlich gut bekommen. Gluecklicherweise besserte sich die Lage gegen Mittag etwas und wir konnten unseren Umzug in Angriff nehmen. Jetzt wohnen wir in einer echten Jugendherberge mitten in der New Town Quitos. Nachmittags stand die Orga unserer Galapagos-Reise auf dem Programm. Nach dem Einholen etlicher Angebote trafen wir schliesslich auf Nancy, eine charmante Agenturmitarbeiterin, die uns zudem noch das attraktivste Angebot unterbreitete. Dank unseres Charmes 😉 konnten wir den Preis sogar noch mal um unglaubliche 20 US$ nach unten handeln. Auf jeden Fall steht unserer „wildlife experience of a lifetime“ jetzt nichts mehr im Wege. Am kommenden Dienstag stechen wir mit unserem Boot der New Flamingo, acht weiteren Passagieren und einem Guide zu einer einwoechigen Galapagos-Tour in See.

Donnerstag galt es zunaechst ein organisatorisches Problem zu loesen. Als scheckunerfahrene Deutsche hatten wir einige unserer Traveler Cheques an der falschen Stelle unterschrieben. Dank der freundlichen Amex Mitarbeiterin war ein Umtausch allerdings „ueberhaupt kein Probelm!“ Nur gut, dass wir in Zukunft wahrscheinlich nie wieder auf Schecks zurueckgreifen werden muessen…es sei denn wir arbeiten in Frankreich 😉

Mittags machten wir uns dann auf in Richtung Old Town, dem historischen Zentrum Quitos. Unser Spaziergang fuehrte uns am Sitz der ecuadorianischen Regierung vorbei, durch die Kathedrale von Quito (die als Folge der indigeno-Intgration ein Abendmahlbildnis mit Eingeborenenspeisen beinhaltet) durch viele kleine Gassen und über die Hügel der Stadt, vorbei am sehr schön im Kolonialstil gehaltenen Heimatmuseum der Stadt hinauf auf den Berg, auf dem seit 1930ern eine neue Basilika gebaut wird, von der man einen guten Blick über die Stadt geniessen kann.

platz Quito1 Quito2 Engel Basilica
Kulturelle Interaktion an diesem Tag hatten wir auch mit den Schuhputzjungs, die nicht nur ob unserer Herkunft und des dortigen Geldes neugierig waren, sondern auch gerne ein Photo mit unserer Kamera gemacht hätten. Interessant ist, dass die alle das gleiche Vorgehen haben, da scheint es Kurse zu geben…
Am Freitag stand nun ein weiteres Hilight auf dem Programm: wir machten uns auf zum Mittelpunkt der Erde. Naja, zumindest zum Äquator… In den eineinhalb Stunden Busfahrt war die Spannung kaum auszuhalten und endlich standen wir vor den Toren der zugegebenermassen leicht kommerzialiserten Stätte französischer Ingenieurskunst: dem Vergnügungspark rund um das Monument, das 1936 diesen Punkt des 0ten Breitengrades markiert. In einer Expedition hatten Franzosen bereits im 18ten Jahrhundert den Äquator dorthin gelegt.

Disneyland Monumento Disneyland
— Verlegt halt, der tatsächliche Äquator liegt rund 300m weiter im Norden, in Zeiten ohne GPS und Landvermessung war das eigentlich ne tolle Leistung, der einzige Haken daran: die Indigenos kannten den Äquator schon seit Ewigkeiten aus der Beobachtung der Sonne und anderer physikalischer Experimente. Hätte man mal gefragt…

Schild museo sol wir und echter ecuador
Das ganze wird auch in ihrem Museo del sol präsentiert. Dort kann man dann auch Kraftproben anstellen oder ein Ei auf einem Nagel balancieren, wie unsere östereichischen Freunde hier (@Ingo: denen ging irgendwie alles zu schnell…) und alles ist total anders! Nach den Selbstexperimenten und den vorgeführten Wasserstrudeltests stürzten wir uns in eine Internetrecherche der Coriolis-Kräfte und: schon wieder Fake! Der Grossteil der Wissenschaftswelt glaubt nicht an einen Einfluss dieses Effekts und eher an geschickte Fingertricks der Führer (fuer Interessierte: Weitere Infos )

Oesis Ah Aquator
Zum Abschluss unseres Ausflugs durften wir dann aber nochmal Indigeno auf Jagd spielen. Zur Erheiterung der Heimat sollen auch diese Photos nicht zurückgehalten werden:

Michi Triumph Statue Hendrik Rohr

Soweit von uns, weiter geht es vermutlich erst nach Galapagos

Hasta Luego!

26. September 2006

Cartagena

Filed under: Reise — suedblog @ 03:00

Vom arg kalten und hohen Bogota ging es in der Fruehe, die sich dank Jetlag nicht so schlimm anfuehlte, auf ins karibische Cartagena. Hier ist eigentlich alles anders: es ist schwül-warm, statt kalt, direkt am Meer, statt auf dem Berg und obendrein noch total afrikanisch geprägt, statt ethnisch bunt gemischt. mo-cartagena-053.jpg
Wir sind im Casa Viena untergekommen, ein nettes Hostal in der Nähe der Altstadt, das ausser uns auch einige nette „fellow-backpackers“ bewirtet. Samstag blieben diese jedoch aufgrund eines Besäufnisses am Vortag zu Hause – Wir haben die Innenstadt abgegrast …Hoehepunkt des Tages war eine kolumbianische Tanzdarbietung der Extraklasse. Eine Jugendgruppe legte in Eigenregie unglaubliche Koerperbewegungen aufs Parkett. Darueber hinaus bekamen wir dort auch den Archetypus eines Touristen zu Gesicht.

Taenzer mo-cartagena-063.jpg
Am Sonntag war „Tag der Kultur“, alle Museen waren umsonst, um der lokalen Bevölkerung ihre Geschichte näher zu bringen. Das haben wir sofort ausgenutzt, und uns das Inquisitionsmuseum samt seiner Instrumente naeher angeschaut. Etwas zu Nahe für Hendriks Geschmack, der als einziger aus der Gruppe auf der Streckbank landete.

Streckbank

Essen finden in Cartagena ist gar nicht so einfach: Zunächst sind wegen eines mittelalterlichen Filmdrehs (Liebe zu Zeiten der Cholera) einige Strassen gesperrt und zweitens ist eigentlich immer Siesta. Trotzdem haben wir hier, nach ersten anstrengenden Erfahrungen mit nationalem Essen in Bogota in Cartagena einige gute Essen aufgetrieben.

Cartagena war eine sehr wichtige Hafenstadt zu Kolonialzeiten. Deswegen finden sich dort zahlreiche Burgen. In einer haben wir uns sogar in die finsteren Gänge gewagt – spannend wurde es durch die Massen an Eltern und Schulkindern,die auch gerne mal schreien…

M+H

Unser Attraktionsindex ist gestiegen, inzwischen werden wir sogar angesprochen, die Señoritas waren allerdings doch noch etwas klein 🙂

mo-cartagena-094.jpg

Abends haben wir mit einer lustigen Truppe den Geburtstag einer „fellow-backpackerin“ gefeiert: Wir, Sozialarbeiterin aus Rotterdam, Hippie aus Australien und Truck-Driver aus Florida.

Heute stand einmal mehr fruehes Aufstehen auf dem Programm. Bevor es zu Playa Blanca, einem traumhaften Karibikstrand ging, mussten wir uns jedoch zuerst der Herausforderung stellen, Amex Traveller Cheques in kolumbianische Pesos zu tauschen. BBVA, und Citibank boten diesen „Service“ leider nicht an. Letztlich rettete uns die Bank of Columbia. Merke: nur Bares ist Wahres.

Mit Hilfe von diversen Verkehrsmitteln (Bus, Kanu,…) gelangten wir zur Playa Blanca: Ein karibisches Idyll: Weisser Sand, gruen-blaues Wasser, Kokospalmen und kaum Touristen. Die durchaus geschäftstüchtige Wirtin „Margerita“ tat ihr Übriges mit einem frischen, leckeren Fisch um uns zu karibisieren. Waehrend unser australischer Freund hier eine ganze Woche Station machte zog es uns allerdings nach ein paar Stunden wieder zurueck -diesmal per Speedboat- ins pulsierende Stadtleben. Morgen geht’s dann weiter nach Quito.

Hasta luego!

23. September 2006

Bogotá

Filed under: Reise — suedblog @ 02:35

So, da simma nun also: Suedamerika! Der Flug von Paris lief ohne jedes Problem und zack, nach 11h Flug und 7h Zeitunterschied standen wir auf kolumbianischem Grund und wurden durch den Zoll gewinkt.

Einige von Euch werden das „Reservierungsverstaendnis“ der Kolumbianer schon erlebt haben: zur Bestaetigung des gebuchten Zimmers hatte noch kurz vor Abreise die Antwort gelautet: „Wir haben die Reservierung, aber vermutlich kein Zimmer.“ Naja, war dann doch eins da und wir hatten mit dem Hostal auch Glueck: das Duschwasser ist sogar warm…

Unser Zimmer Backpacker Bogota tag
Der erste (fast Jetlag-freie Abend) verlief bereits sehr aufregend: wir waren auf einem kleinen Berg von dem aus man die ganze Stadt ueberblicken kann. Nach Sonnenuntergang im Tal fand sich dann natuerlich kein Taxi. Nach 20 durchgewunkenen Minuten nahm uns ein netter Taxifahrer mit. Wir bemaengelten auch sofort (als gut geschulte Backpacker) den ausgeschalteten Taxameter, woran sich dann mit dem Kommentar: „macht euch mal keine Sorgen“ auch nichts aenderte. Tja, der Gute hat uns tatsaechlich umsonst in Downtown rausgeworfen, weil er schon Feierabend hatte.. ergo: Kolumbianer sind nett!

Heute konnten wir deutlich mehr von der Stadt sehen und sind ob des Miltiaerpolizeiaufgebots beeindruckt. Auch die Kolumbianer scheinen uns irgendwie spannend zu finden, denn wir werden immer neugierig beaeugt.

Oro Kathedrale
Im Museo del Oro wandelten wir auf den Spuren der kolumbianischen Ureinwohner und ihrer kunstvoll gearbeiteten Schmuckgegenstaende. Danach ging es weiter zum Plaza Bolivar, dem Zentrum Bogotas. Hier finden sich Parlament und Justizpalast und dementsprechend die hoechste Polizeidichte in der gesamten Stadt. Anschliessend stellte Michi fest, dass Koriander nicht nur mit Vorliebe in der inidischen Kueche Verwendung findet. Ein „Sau geil“ hat die kolumbianische Kueche also knapp verpasst 😉

Die Siesta ist in Bogota nicht existent. Das muss an den moderaten Temperaturen auf fast 3000m Hoehe liegen. Wir setzten uns darueber allerdings geflissentlich hinweg und entspannten im Parque de la Indepenencia. Jetzt sind wir bestens geruestet das Nachtleben Bogotas zu erkunden. Morgen in der Frueh verlassen wir die kolumbianische Hauptstadt dann in Richtung des karibischen Cartagenas.

Hasta luego!

20. September 2006

Diplom olé… und bald geht es los

Filed under: Reise — suedblog @ 00:10

Hallo allerseits,

Dies ist unser erster Blogeintrag vor dem Start nach Bogotá.

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Diplomball

Diplomfeierlichkeiten sind abgeschlossen und wir stecken in den Vorbereitungen. Donnerstag morgen geht es dann erst auf nach Paris und dann weiter nach Kolumbien.

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