Suedamerika-Blog '06 Reiseblog

17. November 2006

Rio de Janeiro

Filed under: Reise — suedblog @ 17:09

Am Dienstag begann unsere letzte Etappe, frueh morgens machten wir uns auf zum Flughafen, um nach Rio de Janeiro zu fliegen. Auch alle widrigen Umstaende, wie das Nichterscheinen des bestellten Taxis, die Verlegung des Flugs und obendrein noch eine ordentliche Verspaetung, konnten uns nicht davon abbringen.

Wir haben uns in Copacabana niedergelassen. Auch wenn der Ort hinreichend bekannt sein duerfte noch einige kurze Worte: Rio de Janeiro ist vor allem durch sein angenehmes Klima und die weissen Straende mit dem lebhaften Beachleben gepraegt. In der Innenstadt gibt es daher kaum Unterkuenfte und auch die wohlhabenderen Brasilianer ziehen in die netten Vororte. Copacabana ist einer dieser Vororte und hat einen beeindruckenden Strand:

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Doch am Tag unserer Anreise regnete es leider in Stroemen, so dass wir vom brasilianischen Flair nicht allzuviel erleben konnten.

Am Mittwoch begaben wir uns auf eine Erkundungstour durch die Innenstadt. Diese hat keine alten Viertel mehr, sondern vereinzelte koloniale Gebaeude, die aber direkt wieder von modernen Buerohochhaeusern umgeben sind.

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Beeindruckend war die moderne Kathedrale, die wenn auch sehr anders als traditionelle doch ganz deutlich als Kirche zu erkennen ist.

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In einem Park entdeckten wir dann noch einmal Wildlife: ein Rio de Janeiro Opossum, unsere Nature-Guides waeren stolz auf uns gewesen 🙂

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Zu unserer grossen Verwunderung war die Innenstadt geradezu ausgestorben: keiner der Brasilianer, die wir gesprochen haben, weiss wirklich warum, aber der 15.11. ist ein Feiertag der Republik. So fanden wir lediglich auf dem gleichnamigen Platz eine grosse Menschenansammlung, die den freien Tag nutzte, um einem Prediger zu folgen, der unter freiem Himmel eine ekstatische Messe feierte, die mikrofonunterstuetzt und mit zwei gleichzeitigen Predigten die Menschen in nahezu tranceaehnliche Zustaende versetzte…

Zur Mittagszeit brach endlich die Sonne durch und wir folgten der Bevoelkerung in Richtung Strand von Copacabana.

Als das Wetter am Donnerstag ebenso gut war, wanderten wir nach Ipanema, einer weiteren Bucht, die einen noch saubereren Strand und mehr junge Menschen vorzuweisen hat. An den Straenden ist Fussball und Beachvolleyball uebrigens allgegenwaertig und bei den zahlreichen Fussballtennispartien blitzt das Koennen brasilianischer Ballzauberer auf. Nur einige Tage vor unserer Anreise fand daher auch die FIFA Beach-Soccer WM in Copacabana statt. Bei der Uebung und dem Publikum haben natuerlich die Brasilianer unangefochten den Weltmeistertitel errungen.

Nachdem ein Wetterumschwung am Donnerstag die Plaene den Zuckerhut im Abendlicht zu besuchen durchstrichen hatten, holten wir dies am Freitagmorgen nach. Vom Zuckerhut hat man einen beeindruckenden Blick ueber die Stadt.

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Am heutigen Freitagabend werden wir angeblich im Rahmen eines groesseren Samba-Strassenfestes Abschied von diesem beeindruckenden Kontinent feiern. Am Samstag geht es dann wieder ueber Paris zurueck nach Deutschland, wo wir am Sonntag eintreffen werden.

So endet mit diesem Eintrag auch unser Blog, wir hoffen er hat Euch alle gut an unseren Erfahrungen teilhaben lassen. Auch fuer uns war es immer eine grosse Freude, das Erlebte im Schreiben noch einmal zu verarbeiten.

Vielen Dank fuer Euer Interesse und bis bald daheim.

Que vayais bien,

Michi und Hendrik

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16. November 2006

Buenos Aires

Filed under: Reise — suedblog @ 23:41

Am Montag, 6. November brachen wir von Salta per Bus zur vorletzten Station unserer Suedamerika-Tour auf: Buenos Aires. 18h und sehr, sehr viel „Gegend“ spaeter trafen wir in der argentinischen 13 Millionen Metropole ein.

Buenos Aires zaehlt zweifelsohne zu den europaeischsten Staedten Suedamerikas. Zudem hat es kulturell einiges zu bieten und auch das Wetter – Sonne, 30 Grad C. – wusste uns zu ueberzeugen. Kurzum in Buenos Aires laesst es sich bestens leben.

Am Dienstag Abend galt es zunaechst unsere Kalorienreserven wieder aufzufuellen. Es stand mal wieder Steak auf der Speisekarte. (Anm.: Um zumindest den durchschnittlichen Rindfleischkonsum eines Argentiniers abzubilden, musste bzw. durfte jeder von uns waehrend unseres Argentinien-Aufenthalts deutlich mehr als 2 kg Fleisch von gluecklichen Rindern verzehren.) Das Restaurant erinnerte jedoch stark an das Muenchener Hofbraeuhaus. Es lebe die Touristenfalle.

Am Mittwoch erkundeten wir Teile der Innenstadt. Unser Spaziergang fuehrte uns u.a. zum Regierungssitz und zum dem us-amerikanischen Kapitol nachempfunden Parlament. Auch die Prachtstrasse Avenida de 9 Julio konnten wir bewundern.

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Am naechsten Tag hatten wir das Glueck, unsere Hotelbleibe verlassen zu koennen und in das Haus von Bekannten in San Telmo umzuziehen. San Telmo erwies sich als idealer Ausgangspunkt fuer unsere Kneipentouren und auch Parillas (Steak-Haeuser) gibt es hier wie Sand am Meer. Den verbleibenden Donnerstag Nachmittag verbrachten wir in Recoleta. Dort besichtigten wir den beruehmten Friedhof, auf dem in hunderten von Mausoleen die verschiedene Elite Buenos Aires` begraben liegt. Auch die letzte Ruhestaette von Evita befindet sich dort.  

Freitags nahmen wir an einer Fuehrung durch das Teatro Colon teil. Leider konnten wir uns in diesem Theater von Weltrang keine Auffuehrung anschauen, da es zurzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Nachmittags schlenderten wir durch die Fussgaengerzonen in der Naehe des Plaza General San Martin und schauten uns den Torre de los Ingleses an, eine Art Mini Big Ben.

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Das Wochenende verbrachten wir auf einer Insel unserer Bekannten im Delta des Rio de Parana, welcher in den Rio de la Plata muendet. Dieses Delta beherbergt hunderte von Inseln, die von zahlreichen Leuten aus Buenos Aires als Wochenendbleibe oder gar als dauerhafter Wohnsitz genutzt werden. 

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Am Sonntag waren wir zur Mittagsszeit wieder zurueck in Buenos Aires. Nachmittags machten wir uns in Richtung Kathedrale auf, um dort einem Orgelkonzert zu lauschen. Wir wollten Suedamerika in Sachen Orgelmusik eine weitere Chance geben, nachdem wir in Cusco vom Koennen des dortigen Organisten herb enttaeuscht worden waren. Gluecklicherweise wurde das Konzert diesmal zu einem Fest fuer die Sinne – und dies lag nicht nur an der Orgel aus Deutschland 😉 sondern auch am vortragenden Kuenstler. 

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Abends stand Tango auf dem Programm. In einem alten Café in der Innenstadt erlebten wir eine feurige Darbietung – Tanz, Musik und Show-Einlagen vom Feinsten.

Den Montag liessen wir dann etwas ruhiger angehen. Wahrscheinlich aufgrund von exzessivem  Rindfleischkonsum hatte Hendriks Magen etwas rebelliert.  Abends traf sich Michi mit Tomas, einem argentinischen Freund, der im Fruehjahr 2005 ein Semester an unserer Hochschule in Deutschland verbracht hatte. 

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So ging eine ereignisreiche Woche in der wahrscheinlich schoensten Stadt Suedamerikas zu Ende. 

Hasta luego!

 

11. November 2006

Fincaleben in Argentinien

Filed under: Reise — suedblog @ 00:16

Am Donnerstag begann Michis Geburtstag sehr frueh: der Wecker klingelte schon um 1:15h, damit wir den Zug nach Villazon an der Bolivianisch-Argentinischen Grenze puenktlich erreichen konnten. Die Bolivianische Bahn ist da jedoch eigen: Der Zug kam dann doch erst 1,5 Stunden spaeter um 3:30h an. Die Wagen sind zwar sehr bequem und gut geheizt, das Tempo laesst jedoch zu wuenschen uebrig: man faehrt mit 60 bis maximal 80 km/h und es wird jederzeit fuer Aussteigende gehalten, auch wenn nicht unbedingt ein Dorf am Schienenrand zu erkennen ist. Um 13:40h trafen wir in Villazon ein und ueberquerten problemlos die Grenze nach Argentinien.

Weiter ging es noch einmal 7 Stunden mit dem Bus nach Salta, im Westen Argentiniens gelegen. Nach der langen Reise waren wir dann sehr froh, als wir direkt am Busbahnhof abgeholt wurden und erstmal kraeftig argentinisch essen konnten: das bedeutet viel Fleisch und wenn man satt ist noch ein bisschen mehr… In Argentinien werden pro Jahr durchschnittlich 70kg Rindfleisch pro Kopf verzehrt, in Deutschland liegt dieser Schnitt knapp unter 10 kg. Fakt ist: es schmeckt auch verdammt gut!

Das Wochenende verbrachten wir fast wie echte Gauchos in einer Finca in der Naehe von Salta. Wir wohnten in einem alten, stilvollen Herrenhaus, welches bestens erhalten war und im Herzen der insgesamt rund 250 qkm umfassenden Anlage lag.

Am ersten Tag ging es dann nach einem kurzen Ausflug nach Salta auch bereits auf Pferden ins Gelaende. Beide das erste Mal auf Pferden muessen wir sagen, dass Brisa und Barilla (die beiden Stuten) sich ausgesprochen gut haben fuehren lassen und wir nach der ersten Stunde auch sicher elegant dahergeritten sind 🙂

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Abends gab es dann wieder ganz viel Fleisch im Rahmen eines Assados (vergleichbar Grillen, nur mit mehr Auswahl).

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Am Folgetag ging es in eine den Anden vorgelagerte Bergkette um dort in laendlicher Umgebung Fleisch zu verzehren: diesmal jedoch nicht gegrillt, sondern im Steinofen zubereitet.

Zubereitung: Zunaechst wird morgens um 5:00 ein Lamm geschlachtet, dann wird ab 11:00 ein grosses Feuer im Steinofen gemacht, welches man dort ausbrennen laesst, so dass im Ofen rund 200 Grad C. herrschen, die von den Steinen gespeichert und ueber lange Zeit abgegeben werden koennen. Waehrend dieser Brennzeit wird das Lamm gewuerzt und noch etwas zurechtgeschnitten, um in den Ofen zu passen. Anschliessend wird das Fleisch rund eine Stunde im Ofen zubereitet und erhaelt einen leicht rauchigen, knusprigen Holzofengeschmack. Durchaus etwas besonderes. In Argentinien wird diese Zubereitung vor allem zu den christlichen Festen angewendet.

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Der Sonntag stand ausnahmsweise im Zeichen des Weines: wir fuhren nach Cafayate. Waehrend sich die Umgebung von Salta durch feuchtes Klima und fruchtbare Boeden auszeichnet, liegt das rund 250 km suedlich gelegene Cafayate in einer sehr trockenen und heissen Zone. Auf der Fahrt durchquert man schroffe Felsformationen und Teile einer kleinen Sandwueste mit Duenen. Cafayate bietet daher gute sonnige Bedingungen fuer den Weinanbau, der allerdings nur durch kuenstliche Bewaesserung ermoeglicht wird. Die Stadt hat obendrein einen suedspanischen Charme, der insbesondere in der drueckend heissen Siesta-Zeit deutlich wird. Neben den Weinguetern hat Cafayate noch ein weiteres Highlight zu bieten: Weineis! Diese lokale Erfindung schmeckt nicht nur gut, sie enthaelt sogar Alkohol. Spaet abends kehrten wir zu unserer Finca zurueck.

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Nach einem fast dreistuendigen Ausritt am Montag machten wir uns am Abend in einer letzten grossen Ueberlandetappe auf nach Buenos Aires.

Doch das ist eine andere Geschichte und die soll ein anderes Mal erzaehlt werden.

Hasta luego

Salar de Uyuni

Filed under: Reise — suedblog @ 00:08

Die Zeit vom 30. Oktober bis zum 1. November verbrachten wir im wuesten Suedwesten Boliviens. Um uns dieses landschaftlich auesserst reizvolle Fleckchen Erde aus der Naehe anzuschauen, hatten wir eine Jeep-Tour gebucht. Strassen hat dieser Teil Boliviens naemlich kaum zu bieten.

Ausgangspunkt unseres Wuesten-Trips war Uyuni, ein 15.000 Einwohner Nest ca. 250 km suedlich von La Paz. Von dort brachen wir, ein Schweizer, drei Slowenen und unser Fahrer Theo mit einem etwas in die Jahre gekommenen Toyota Landcruiser auf. Ein paar Kilometer ausserhalb Uyunis machten wir am „Cementerio de Trenes“ Station. Dutzende verrostete Dampfloks und Wagons erinnern hier an Zeiten, als der Zustand der bolivianischen Eisenbahninfrastruktur noch besser war als heute. 

Bahnfriedhof

Unser Weg fuehrte uns weiter in die Salar de Uyuni, eine 12.000 qkm messende Salzwueste auf fast 3.700 Hoehenmetern gelegen. Die abertausenden Tonnen von Salz hatte ein praehistorischer Salzsee hinterlassen, der einstmal grosse Teile des bolivianischen Suedwestens bedeckte. Nicht uberrasschend stellt der Salzabbau den wichtigsten Wirtschaftszweig Uyunis dar. Hierbei handelt es sich allerdings um ein muehsames Geschaeft: Der Preis fuer einen Zentner Salz liegt bei kaerglichen 8,5 Bolivianos (ca. 0,9 EUR).

Michi in Beratung  Sal

Inmitten der Salzwueste befindet sich die „Isla Incahuasi“. Von hier bot sich uns ein atemberaubender Blick ueber die weissen Weiten der Salar und die dahinterliegenden schneebedeckten Gipfel der Anden. Zudem konnten wir von der Insel einen spektakulaeren Sonnenuntergang miterleben. Mit den letzten Strahlen der Sonne rutschte das Quecksilber dann recht zuegig in Bereiche Nahe 0 Grad Celsius.

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Gegen 20:00h trafen wir schliesslich in einem entlegenen Hostal am Rande der Salzwueste ein. Zu unserer Ueberraschung teilte uns Theo mit, dass wir nicht vor 23:00h mit dem Abendessen rechnen koennten. Er schien uns nicht verziehen zu haben, dass wir dem Zeitplan unserer slowenischen Freunde, die sich im Nachhinhein als 30er Gruppe herausgestellt hatten und den Sonnenuntergang beobachten wollten, gefolgt waren. Gluecklicherweise gab es doch bereits um 21:00h Kaloriennachschub und auch mit den Launen unseres Fahrers wussten wir von nun an gut umzugehen.

Am naechsten Morgen schlugen wir uns weiter in Richtung Suedwesten durch. Die ebenen Salzwuesten-Strassen vom Vortag waren vergessen und wir bewegten uns im Schaukelgang durch eine Geroellwueste weitere Hoehenmeter nach oben. Auf 4,200 m angekommen konnten wir unser naechstes Ziel in Augenschein nehmen, eine Lagune, in der sich seltene Flamingoarten tummelten. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir die Laguna Colorada, an der auch unsere Bleibe fuer die Nacht gelegen war. Diese rotschimmernde Lagune, an deren Rand sich weisse Mineralien abgelagert haben, welche wie Eisberge aus dem Wasser ragen, wusste uns zu beeindrucken. Allein das Klima schreckte uns vor einem ausgedehnteren Aufenthalt ab: Eisiger Wind, und des Nachts Temperaturen um -15 Grad Celsius. Immerhin bestand unsere Bleibe aus 4 Mauern und einem Wellblechdach, so dass wir uns mit allerlei Textilien „nur“ gegen 0 Grad Celsius zur Wehr setzen mussten.

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Um 5:30h in der Fruehe, kurz vor Sonnenaufgang rollte unser Jeep-Tross bereits weiter in Richtung Geysiren und heisser Quellen. Ob des fruehen Morgens und der daraus resultierenden schlechten Laune unseres Fahrers hatte sich dieser dazu entschieden, unseren Jeep durch ein DIN A5 grosses Guckloch in der vereisten Frontscheibe zu steuern. Na ja, ueber Themen der Verkehrsicherheit wollten wir uns ohnehin erst wieder auf europaeischem Boden Gedanken machen…

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Den „Hoehepunkt“ unserer Wuestentour bildete die auf 5000 m gelegene Laguna Verde, in deren Hintergrund sich ein fast 6000 m hoher Vulkan erhebt.

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Nachdem wir unsere Mitreisenden gen Chile verabschiedet hatten, machten wir uns auf die 6-stuendige Rueckreise, die uns ueber groesstenteils gut ausgebaute Geroellstrassen nach Uyuni fuehrte, von wo wir zu nachtschlafender Zeit unsere Reise fortsetzen wollten.

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Hasta luego!   

29. Oktober 2006

La Paz

Filed under: Reise — suedblog @ 02:02

Der Vollstaendigkeit halber soll hier natuerlich unser Domizil fuer insgesamt 4 Tage nicht ungenannt bleiben. Vor dem Dschungeltrip hatten wir zwei Tage zur Organisation der Weiterreise in La Paz und zwischen Dschungel und Salzwüste noch einmal zwei Tage.

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La Paz ist dank des Regierungssitzes und der Grösse die quasi-Hauptstadt Boliviens, auch wenn eigentlich Sucre diesen Status innehat. Die Armut des Landes macht sich natürlich bemerkbar, obwohl die Stadt durch ihre Lage einen bedeutenden Vorteil hat: sie ist in einem Talkessel eingebettet, dessen Grund rund 3600m über dem Meer liegt, damit ist die Stadt räumlich begrenzt und bietet grossen Armutsvierteln keinen Platz. Somit ist das Stadtbild an sich freundlicher als in Lima. Insbesondere der alte Stadtkern bietet mit einigen netten Kirchen und den kolonialen Regierungsgebäuden nette Ansichten.

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Darüber hinaus hat sich ein moderneres Zentrum entwickelt, in dem viele Ausländer leben und die meisten Botschaften ihren Sitz haben. Oberhalb des Kessels hat sich mit El Alto (4000m) eine weitere Stadt gebildet, die ebenso gross wie La Paz ist und die deutlich ärmere Viertel aufweist.

Hasta luego

Im Dschungel

Filed under: Reise — suedblog @ 01:59

Am Montag brachen wir in Richtung Rurrenabaque, einer kleinen Stadt ca. 250 km noerdlich von La Paz, auf. Unsere Verkehrsmittelwahl fiel auf das Flugzeug. Die Fahrt mit dem Bus haette satte 18-20 Stunden in Anspruch genommen und uns ueber die „Gefaehrlichste Strasse der Welt“ gefuehrt. So sassen wir am Montag Morgen in einer 19-sitzigen Fairchild Dornier und warteten auf den Start vom hoechstgelegensten Verkehrsflughafen der Welt, El Alto in der Naehe von La Paz. Etliche westliche Airlines verzichten auf Direktverbindungen nach und von La Paz, da die duenne Luft auf 4000 Meter ue. n. Null das Starten mit grossen Maschinen erheblich schwieriger gestaltet. Fuer unsere Fairchild Dornier stellte das Abheben allerdings ueberhaupt kein Problem dar. Nach 40 Minuten Flugzeit landeten wir sicher auf der Graspiste von Rurrenabaque Airport.

Flugzeug hinten Flugzeug

Am Flughafen empfing uns Louis, bei dem wir unseren Dschungeltrip gebucht hatten. Leider hatte eine Kombination aus Fehlinformationen unserer Airline und verworrener Kommunikationswege innerhalb unseres Tour-Veranstalters ein kleines Organisations-Chaos angerichtet, das zunaechst zu verhindern schien, dass wir wie geplant noch am selbigen Tag gen Dschungel aufbrechen konnten. Ein wenig Verhandeln und einige zusaetzliche US-Dollars auf dem Tisch unseres Tour-Veranstalters ermoeglichten es uns gluecklicherweise doch noch, am fruehen Nachmittag die dreistuendige Bootsfahrt auf dem Rio Beni in Richtung Dschungel anzutreten. Zumindest war die Groesse unserer Tourgruppe auf ein sehr ertraegliches Mass geschrumpft: lediglich wir beide plus unser Guide José-Luis  

Hinfahrt

Im Dschungel-Camp angekommen bezogen wir zunaechst unser Cabin, in der wir die beiden Naechte verbringen sollten. Kurz darauf trafen wir ueberraschend auf eine sechskoepfige English-Connection, die wir bereits auf der Busfahrt von Copacabana nach La Paz kennengelernt hatten. Mit ihnen teilten wir unsere Cabin.

Camp Camp innen

Nach einem reichhaltigen Abendessen brachen wir bestens geruestet (Struempfe ueber der Hose, langaermliges Hemd und Insektenspray in rauhen Mengen) mit unserem Guide zu einer Nachtwanderung im Dschungel auf.

Readyforjungle

Die erste Stunde verstrich ereignislos: keine Pumas, keine Jaguars…aber dann hatten wir Glueck. Wir bekamen einen ca. 2 Meter messenden Alligator zu Gesicht der von der Uferboeschung ins Wasser glitt. Ein weiterer Hoehepunkt des Abends, zumindest aus der Sicht unserer englischen Freunde, spielte sich bereits vor der Nachtwanderung ab. Uns gelang es (mit der Hilfe unseres Guides) ein Insekt mit gruenen, phosphorizierenden Augen zu „domestizieren“. Unsere engl. Freunde tauften es auf den Namen Alfi. 

Nach einer erholsamen Nacht – unsere Oropax hatten den zirpenden Klangteppich des Dschungels nahezu perfekt weggefiltert – stand nach dem Fruehstueck zunaechst ein kurzer Bootstrip auf dem Programm. Diesmal waren wir mit den Englaendern unterwegs. Wieder an Land fuehrten die Guides uns durch Dschungel-Dickicht hinauf zu einem Felsen, in dessen Wand sich zahlreiche Papageienpaerchen kleine Hoehlen eingerichtet hatten.

Dschungel Papageien

Abgesehen von den Papageien blieb es an der Wildlife-Front eher ruhig. Unsere englischen Freunde glaubten allerdings zumindest den „shadow of a pig“ gesehen zu haben.

Nachmittags waren wir wieder alleine mit unserem Guide im Dschungel unterwegs. Nach ein paar Schritten gelang es uns eine Wildschweinherde auszumachen. Pumas und Jaguars liessen sich aber nach wie vor nicht blicken. Als Trost lernten wir die Insektenvielfalt des bolivianischen Dschungels kennen. Die Durchquerung eines Wespenschwarms bezahlte Michi auch prompt mit 4 Stichen. Darueber hinaus bekamen wir giftige Riesen-Ameisen  zu Gesicht. Auch Bienen, die, wenn sie sich von Menschen bedroht fuehlen, nicht stechen sondern beginnen die Kopfhaare zu kuerzen, kreuzten unseren Weg. Unserem Guide gelang es sogar, eine Tarantel aus ihrer Hoehle zu locken. Das sollte allerdings nicht die einzige Begegnung mit diesem Insekt bleiben…

Natuerlich hat die Dschungel-Flora ebenfalls einiges zu bieten: José-Luis machte uns mit dem Ajo Ajo Baum vertraut, der eng mit der gemeinen Knoblauchzehe verwandt ist, – dementsprechend roch die Rinde. Natuerlich geizt der Dschungel auch nicht mit giftigen Pflanzen. So etwa ein arbol toxico, der eine Fluessigkeit absondert, die bereits in geringen Mengen fuer den Menschen toedlich sein kann. Besser gefiel uns da eine Liane, die nach Durchtrennung reichlich Trinkwasser zur Verfuegung stellte (s. Bild „Hendrik und Liane“). Aus manchen Pflanzen laesst sich zudem hervorragend Farbe extrahieren (s. Bild „Michi und das Lila“).       

Ameisis Tarantelchen Lianenwasser Farbe

Abends erholten wir uns vom anstrengenden Tag bei einer Partie Kartenspielen. Des Nachts kam in unserer deutsch-englischen Cabin dann waschechte Klassenfahrtsatmosphaere auf. Den Auftakt stellte der Besuch einer Tarantel in unserer Schlafstaette dar. Nach zaehem Ringen 😉 gelang es uns schliesslich die Tarantel mit zwei Buechern und einer Rolle Duck Tape wieder in die freie Wildbahn zu befoerdern. Die Nacht fuellten dann Geschichten von Spinnen, die sich durch die Bohlenbretter von Cabins zwaengen und mit ihren scharfen Zaehnen jedes Moskitonetz ueberwinden…

Am naechsten Tag brachen wir nach einer vormittaglichen Dschungelwanderung wieder gen Rurrenabaque auf. Dort angekommen mussten wir zunaechst feststellen, dass unser Flug am naechsten Morgen u. U. wegen schlechter Wetterbedingungen ins Wasser fallen koennte. Letztendlich verschob sich unsere Rueckreise zum Glueck nur um drei Stunden und wir hoben kurz vor Hereinbruch eines kraeftigen Gewitters in Richtung La Paz ab.

Hasta luego!

Copacabana

Filed under: Reise — suedblog @ 01:57

Von der peruanischen Seite des Titicacasees machten wir uns also auf zur bolivianischen Seite, an sich eine dreistündige Busfahrt, wenn da nicht unüberwindbare Hindernisse im Kopf des Busfahrers auftauchen würden, wie zum Beispiel kleine Hügel in Baustellen, die nur für uns abgetragen werden müssen (alle anderen konnten drüberfahren), die krachende Gangschaltung oder das Abwürgen des Motors, es wurden dann vier Stunden.

Copacabana liegt am Südende des Sees und ist rundum hübscher und attraktiver als Puno. Dies ist in sofern überraschend, als das Bolivien das ärmste Land Südamerikas ist und in der Vergangenheit durch Landverluste am Pazifik und Abwanderung der Ressourcen des Landes in ausländische Investorenhände auch langfristig chancenlos gestellt wurde. Vor diesem Hintergrund sind die jüngsten staatlich angeordnete Enteignungen im Erdölsektor nicht gänzlich überraschend. Weniger als ein Viertel der Strassen sind befestigt und weniger als zehn Prozent asphaltiert. Unter der Armut leidet die ganze Infrastruktur, die wir vor allem im Bereich der Kommunikation in den vorherigen Ländern als sehr gut empfunden haben.

Für Westler ist das Preisniveau (vor allem im Vergleich zu den touristisch dominierten Orten in Peru) dementsprechend günstig. Wir bezogen ein sehr nettes, neues und gnadenlos günstiges Hostal mit Blick auf den See und diskutierten zunächst noch über den Haken, der sich dann aber bei der Dusche zeigte, die nicht nur kalt war (das kennen wir mittlerweile) sondern obendrein auch noch elektrische Schläge verteilte.

Zimmer Blick Dusche

Noch am Nachmittag liessen wir uns per Boot zur „Isla del Sol“ bringen. In der Nähe von Copacabana liegen zwei Inseln, die Isla del Sol und die Isla del Luna, die in der Mystik der Inka eine bedeutende Rolle spielten. Auf der Mondinsel war ein Inkatempel untergebracht, in dem die „Jungfrauen der Sonne“ lebten und wohl auch geopfert wurden. Auf der Sonneninsel liess der Sonnengott Inti seine beiden Kinder zur Erde. Die Inka errichteten zu deren Ehren mehrere Tempel auf der Insel und bewirtschafteten Teile in Treppenbeeten. Wir bestiegen diese „Inkatreppe“, die bis heute bewirtschaftet wird und in einem sehr guten Zustand ist und konnten einen beeindruckenden Blick über den Titicacasee geniessen.

Treppen Isladelsol delaluna Treppen Islasol

Zurück in Copacabana wollten wir nach dem Abendbrot noch das Nachtleben der Stadt ergründen, erfuhren jedoch schon von dem Wirt, dass die Bevölkerung sehr „katholisch“ sei und daher spätestens um 22:00 die Kanntsteine hochgeklappt würden. Dennoch folgten wir lauter Musik und stiessen auf das deutliche Gegenteil der beschworenen Froemmigkeit. Mitten in der Stadt wurde eine Hochzeit gefeiert: als wir so um 21:30 hinzustiessen verliessen bereits die ersten auf allen vieren stockbesoffen die Veranstaltung. Um alle anderen war es nicht besser bestellt, ein Saufgelage vergleichbarer Form hatten wir noch nicht gesehen: alle Altersklassen von 15 bis 80 waren stark alkoholisiert, in der Folge mussten selbst die Babys auf den Ruecken der Muetter so manchen Stoss und wildes Drehen aushalten. Eine alte Dame, die sofort Hendrik zum Tanzpartner genommen hatte viel bei der ersten Drehung auch schon fast um. Als einzige Westler waren wir die ultimative Attraktion und wurden noch am naechsten Tag angesprochen… Wir lernten viele Copacabanesen und zugereiste Bolivianer kennen, die uns alle ebenfalls abzufuellen versuchten. Sprachliche Probleme bestanden auf jeden Fall ausnahmsweise nicht auf unserer Seite. Wir verliessen die Veranstaltung, bevor uns einer unserer neuen „amigos-copacabana-alemania“ mit seinen Toechtern verheiraten konnte.

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Am Folgetag vermissten wir in der Kirche so einige der Gesichter vom Vorabend – vielleicht hat der Wirt ja nicht fuer alle gesprochen. Ein Highlight gab es aber dennoch: die Segnung der Autos, die nur in Copacabana regelmaessig durchgefuehrt wird. Dabei ist dann das Auto geschmueckt, die ganze Familie anwesend und auch die Hausmonstranz wird mitgenommen – so manches Auto hatte es auch dringend noetig.

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Mittags ging es recht unspektakulaer weiter nach La Paz und in Richtung Dschungel.

Hasta luego

21. Oktober 2006

Titicacasee und schwimmende Inseln

Filed under: Reise — suedblog @ 01:17

Der Titicacasee liegt auf ueber 3800 Hoehenmetern und ist somit das welthoechste schiffbare Gewaesser. Unser Lager haben wir in Puno, einer kleinen Stadt direkt am See, aufgeschlagen und den Nachmittag fuer die Organisation der weiteren Reiseziele und zum Auffuellen der Kalorienreserven nach den entbehrlichen vergangenen Tage genutzt.

Titikakasee Puno

Am Folgetag regnete es morgens! Das hatten wir derartig programmstoerend bisher noch gar nicht erlebt. Gluecklicherweise besann sich das Wetter im Laufe des Fruehstuecks darauf, dass die Regenzeit am Titicacasee erst im November anfaengt. Generell merkt man aber schon, dass wir uns vom Aequator entfernen und auch in luftigen Hoehen sind, nachts kann Puno 1 Grad Celsius aufweisen… Davon nicht gehindert brachen wir nach dem Fruehstueck mit einem kleinen Boetchen zu den „schwimmenden Inseln“ auf.

Die Warnung vor exzessivem Tourismus konnten wir allerdings nicht bestaetigen, da wir die einzigen Nicht-Suedamerikaner in unserer Tourgruppe waren. Hiervon waren vor allem die mitreisenden peruanischen Maedels begeistert, die versuchten moeglichst „unauffaellig“ Photos mit uns zu ergattern.

Die „schwimmenden Inseln“ bewohnen die Uros, welche sich vor etlichen Jahrhunderten vor den uebermaechtigen Inkas auf den See zurueckzogen. Die Inseln bestehen vollstaendig aus Schilf, sind lediglich mit Ankerketten am Grund befestigt und ansonsten im Wasser frei beweglich.

 Ortseingang Boetchen Insel1 Insel2 Insel3 

Nachmittags zurueck an Land beschaeftigten wir uns mit der Organisation unseres Dschungeltrips in Bolivien.

Morgen geht’s weiter gen Copacabana, einer Stadt auf der bolivianischen Seite des Titicacsees.

Hasta luego!  

Cusco und Machu Picchu

Filed under: Reise — suedblog @ 00:59

Am Montag, 16. Oktober, trafen wir im 3350m hochgelegenen Cusco ein. Cusco war sowohl zu Inkazeiten als auch zu Beginn der spanischen Kolonialzeit die bedeutendste Stadt Perus. Spuren aus jenen Epochen sind auch heute noch deutlich im Stadtbild zu erkennen. Nicht verwunderlich, dass Cusco zu den attraktivsten Touristenzielen in Peru zaehlt.

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Der vornehmliche Grund, warum es Touristen nach Cusco zieht liegt jedoch ca. 100km entfernt: Machu Picchu.

Auch wir machten uns am Dienstag in Richtung der legendaeren Inkastadt auf. Machu Picchu kann lediglich per Fuss oder per Zug erreicht werden. Aus Zeitgruenden entschieden wir uns fuer die Zugvariante. 

Der „Backpacker-Train“ brachte uns Dienstag morgens im Rekordtempo von 4 Stunden nach Aguas Calientes, von wo es noch 8km bis Machu Picchu sind. Der aufmerksame Leser mag sich fragen, warum wir fuer knapp 100 Bahnkilometer 4 Stunden benoetigt haben. Nun, erstens ist das Gleisbett in Peru nicht im allerbesten Zustand und zweitens musste sich unser Zug im Zick-Zack-Kurs mehrere Hunderthoehenmeter nach oben quaelen.

In Aguas Calientes mussten wir den Restdienstag ueberbruecken. „Mussten“, weil es sich bei Aguas Calientes um ein Touri-Kaff par excellence handelt: Die Touristenfraktion war den Einheimischen bei weitem zahlenmaessig ueberlegen. Weiterhin litten wir unter der Dauerbeschallung des Marktplatzes mit einem einzigen Lied: „Machu Picchu“ – der Wahlkampfsong des oertlichen Kandiadten fuer die Praesidentschaftswahl Mitte November, gesungen vom Kandiaten selbst.

AC1 AC2

Um 5:30h in der Fruehe brachen wir zu der eineinhalbstuendigen Wanderung in Richtung Machu Picchu auf. Kurz nach Sonnaufgang erreichten wir die wahrscheinlich beruehmteste archaelogische Staette der beiden Amerikas – uns bot sich ein faszinierender Anblick!

Berge Nebel Ruinennebel Ruinen

Wahrscheinlich wurde Machu Picchu, was soviel heisst wie „alter Gipfel“, Mitte des 15. Jahrhunderts von einem Inkaherrscher erbaut und blieb von den Eroberungen der spanischen Conquistadores verschont. Viele Fragen, die sich um diese Stadt ranken, sind allerdings nachwievor von der Wissenschaft noch nicht endgueltig beantwortet. Im Jahre 1911 wurden die ueberwucherten Ruinen des Machu Picchu per Zufall wiederentdeckt.  

Postkarte Ruinenlicht Berge

Leider wurde Machu Picchu im Verlaufe des Tages mehr und mehr von Touristenstroemen ueberflutet. Gegen 11h begannen wir daher den Auftieg zum ca. 300m hoeher gelegenen und somit wenig frequentierteren Wayna Picchu. 

Waynapic steil waynapic vonwayna

Ein anstrengendes Unterfangen, aber nach 45 Minuten hatten wir auch diesen Gipfel erklommen. Einige unserer Mittstreiter hatten sich allerdings etwas uebernommen. Einige Bilder, die sich uns boten, erinnerten an die letzten 10km eines Marathons. Am spaeten Nachmittag nahmen wir dann den etwas komfortableren „Vistadome Train“ in Richtung Cusco und wurden auch prompt von einer ausgefeilten Modenschau der Zugbgleiterinnen ueberrascht…

Modenschau

Mittwoch morgens machten wir uns per Bus gen Titicacasee auf.

Hasta luego!

PS: Es sind jetzt endlich mehr Galapagosbilder online!

16. Oktober 2006

Reise nach Peru und Lima

Filed under: Reise — suedblog @ 03:10

Der Rückflug von den Galapagosinseln ging nach Guayaquil, von wo aus wir direkt nach Cuenca weiterfuhren. In dieser sehr kolonial erhaltenen und sehr ordentlichen Stadt legten  wir einen Organisations und Waschtag ein bevor es dann nach Lima weitergehen sollte. Das Hostal lag sehr nett mitten in der Altstadt, die Kirche ist von der Dachterasse aufgenommen:

Cuenca Cuenca fluss

 Zu dieser Zeit tobte der Wahlkampf in seiner intensivsten Form (Sonntag war Wahl), ca 50 Listen sind angetreten, um zumindest die 2,5 Prozenthürde zu erreichen, jede Partei hoffte einen Kandidaten in die Stichwahl zu schicken und so wurden auch die Rotphasen der Ampeln für letzte Werbenachrichten verwendet:

Wahlkampf

Von Cuenca ging es am Donnerstagmorgen mit dem Bus weiter in Richtung Loja. Bis Lima standen uns insgesamt knapp 30 Stunden „on the road“ bevor. Abends hatten wir uns dann bis Piura in Nordperu durchgeschlagen.

Grenze (Grenzübergang)

Dort trafen wir auf einen sehr engagierten Taxifahrer, der uns auf eine Nachtverbindung nach Lima hinwies. Leider hatten wir weniger Glueck mit dem Taxi an sich. Irgendwann blieben wir mitten auf der Strasse liegen. Klarer Fall von Benzinmangel, so unser Taxifahrer. Eine eilig beschaffte Flasche Gasolina half dem Gefaehrt allerdings auch nicht wieder auf die Beine. Bevor das Taxi vollstaendig auseinanderzufallen drohte, wechselten wir das Verkehrsmittel. (Wir nahmen das Taxi, das versucht hatte uns per Stossstange anzuschieben) Die 14stuendige Fahrt nach Lima verlief angenehm in einem „Royal Class Bus“ mit Business-Schlafsitzen.

In Lima angekommen stiegen wir etwas suedlich vom Stadtkern in Miraflores in einer der angesagtesten Backpacker Hostals ab. Dem „Flying Dog Backpackers“. Der Flying Dog weiss durch sein laessiges Personal zu ueberzeugen. Das Repertoire reicht vom amiphilen Jose (Eh yeah man! Was up?) bis hin zur anhaenglichen, haeufig unter Alkoholkopfschmerzen leidenden Carol.

Eine grosse Veränderung im Strassenverkehr stellten wir unmittelbar fest: es gibt in peruanischen Taxis nicht nur Gurte, man muss sie sogar verwenden, weil der Taxifahrer sonst nicht losfährt. In dieser Tatsache spiegelt sich der Fortschritt der Entwicklung des Landes wieder. Mit Videoclips und wandernden Volksfesten zur Verkehrssicherheit wird hier zur Zeit für Gurte und Tempolimits und gegen Drogen und Schlafmangel im Verkehr geworben.

Am Samstag schauten wir uns in dem sehr westlich gepraegten Miraflores um. Morgens hatten wir eine Begegnung der interessanteren Art mit der peruanischen Tourismusindustrie. Im stilvoll eingerichteten Office von AeroCondor wollten wir einen Flug nach Cuzco buchen. Der Buchungsvorgang dauerte ein bisschen laenger, weil sich die nette AeroCondor Mitarbeiterin, die uns bediente, zwischendurch immer wieder leicht bekleidete Maenner auf dem Bildschirm ihrer zwei unterbeschäftigten Kolleginnen anschauen musste. Ts, ts… 

Nach dem Abendessen mit Meerblick im zugegebenermassen sehr westlichen Larcomar-Shopping Mall wurden wir in Miraflores wieder einmal Zeugen einer Hochzeit. Der Abend endete im Tasca, einer kleinen Bar, die am Samstagabend natürlich gut gefüllt war und eine gute Mischung von neugierigen Peruanerinnen und Backpackern aufwies.

hochzeitlima

Am Sonntag schauten wir uns den alten Stadtkern Limas an. Der innerste Kern rund um einige Einkaufsstrassen ist schön in Stand gesetzt und auch durch kleine wohlgepflegte Parks aufgewertet worden. Leider verliert sich der Charme des Zentrums relativ schnell, sobald man einige Bloecke weiterzieht. Bis das heruntergekommene Stadtbild zumindest im Zentrum aufgewertet wird, dürfte noch viel Zeit vergehen. Zumindest wirbt die Stadtentwicklungsbehörde fleissig mit vorher-nachher-Bildern für ihre Arbeit.

gobierno imagen-020.jpg Kathedrale lima

Morgen geht es weiter nach Cusco (diesmal per Flugzeug).

Hasta Luego!

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