Suedamerika-Blog '06 Reiseblog

11. Oktober 2006

Galapagos Inseln

Filed under: Reise — suedblog @ 22:53

In den fruehen Morgenstunden unseres Nationalfeiertages brachen wir in Richtung Galapagos Inseln auf. Nach kurzem Zwischenstopp in Guayaquil landeten wir auf dem aeusserst ueberschaubaren Flughafen in Baltra, einer Insel im Zentrum des Archipels. Hier starten taeglich 2-3 Maschinen.

Waehrend Anfang der 60er Jahre lediglich 1.000 Wildlife-Enthusiasten pro Jahr den Weg nach Galapagos fanden, werden so inzwischen alljaehrlich ca. 70.000 Touristen dorthin befoerdert. Viele Experten sind der Meinung das hiermit die Belastungsgrenze fuer die einzigartige Flora und Fauna der Inselgruppe erreicht ist.

Unser Backpack wieder in den Haenden galt es herauszufinden, wer uns die naechten acht Tage auf unserem Boot, der Flamingo, begleiten sollte. Als erstes trafen wir auf unseren Guide Alfonso. Ein Gluecksgriff: Alfonso arbeitet seit 17 Jahren als Touristenfuehrer und zaehlt zu den kompetentesten Guides, die Galapagos zu bieten hat. Eigentlich koennte er sein Geld auf den groesseren und teureren Tourbooten vedienen, allerdings hatte er irgendwann keine Lust mehr auf naive, nervige Touristengruppen und waehlte bewusst den intensiveren Stil an Bord der kleineren Boote.

Alfonso Crew2 Crew1

Neben uns reisten noch sieben weitere Passagiere auf der Flamingo. Auch hier hatten wir Glueck. Wir waren eine junge, bunte europaeische Gruppe, die gut harmonierte. Im Laufe der Reise wurde uns die Bedeutung dieser Tatsache immer wieder vor Augen gehalten, wenn wir auf Touristengruppen trafen, die entweder zu 20 gelangweilt dem kauderwelschenden Guide hinterherliefen, die mehr mit dem Einsammeln von Trophäen denn mit der Natur beschäftigt waren oder jenen Gruppen (häufig nordamerikanischer Herkunft) die zunächst von der Crew an Land getragen werden mussten, um anschliessend zu fragen, wann es denn wieder zurueck aufs Boot gehe.

Touristen 

Fuer das Vorankommen zu Wasser sorgte die Crew: Captain, erster Offizier, Smutje, Mecanico und Sailor. Letzterer war mit dem Steuern des Beiboots betraut. 

Auf dem Gebiet der kontinentalübergreifenden Verstaendigung tat sich unsere schweizer Mitreisende sehr engagiert hervor, indem sie nach kuerzester Zeit eine Beziehung der intensiveren Art zum ersten Offizier pflegte.

Unser erster Ausflug fuehrte uns von Porto Ayora der mit 30.000 Einwohnern groessten Stadt des Archipels in die Hoehenlagen der Hauptinsel Santa Cruz. Auf unserem Weg musste unser Bus kurzerhand anhalten, weil sich eine Riesenschildkroete mitten auf der Strasse platziert hatte. Die nur an Land lebenden Riesenschildkroeten sind in freier Wildbahn nur auf den Galapagos anzutreffen. Nachdem diese in der ersten Haelfte des 20. Jahrhunderts in grossen Masse ageschlachtet wurde verringerte sich die urspruengliche Population von 0,5 Mio. auf wenige tausend. Inzwischen leben wieder 20.000 Tiere auf Santa Cruz.

Landschildwasser Schildkroete

Aufgrund der langen Lebensspanne und des guten Erinnerungsvermoegens von Riesenschildkroeten zaehlen sie zur einzigen Tierart auf den Galapagos, die Angst oder Respekt vor Menschen zeigt. Alle anderen Spezies betrachten den Menschen als friedliche Zeitgenossen. Man kann Tiere also aus naechster Naehe betrachten. Das ist weltweit einzigartig.

Naehe2 HendrikundFalke 

Doch unserer Tour stand zunaechst ein technischer Defekt im Wege. Der Schiffsmotor machte schlapp, so dass wir nicht wie geplant am ersten Tag auslaufen konnten. Am zweiten Tag stand zunaechts der Ausbau des gesamten Motorblocks an. Wir befuerchteten Schlimmes! Wir konnten der Crew und dem Besitzer des Bootes allerdings eindruecklich vermitteln, wie sehr uns allen dieser Trip am Herzen lag. Waehrend unter Hochdruck an der Reparatur des Motors gearbeitet wurde, machten wir uns auf den Weg zur Charles Darwin Research-Station, benannt nach dem beruehmten Evolutionsbiologen, der auf den Galapagos Inseln 1851 wichtige Entdeckungen zur Untermauerung seiner „Theory of Evolutionary Selection“ machte. Dort werden vor allem erfolgreich Riesenschildkroeten herangezogen, um die stark dezimierte Population zu staerken.

kleine 

Ebenfalls in der Station lebt „lonesome George“, ein 80-jähriges Schildkrötenmännchen, dass traurigerweise das letzte seiner Art ist, auch die eiligst herbeigeschafften Weibchen der naheliegendsten Gattung werden dies nicht aendern koennen, dafuer ist George je nach Meinung zu schuechtern oder impotent.

George

In der Nacht zum Donnerstag stachen wir schliesslich (nach Reparaturen bis morgens um 4:00) in See. Unsere Fahrt fuehrte uns zunaechst in den Sueden des Archipels. Wir gingen vor Floreana, einer der kleineren und unbewohnten Inseln, vor Anker und landeten mit dem Beiboot am Strand. Nach wenigen Metern bekamen wir einige paarungsbereite Leguane zu Gesicht, was an ihrer rot-gelben Faerbung zu erkennen war. Die Flora hatte wie vielerorts auf dem Archipel unter der seit zwei Jahren anhaltenden Duerreperiode zu leiden. Schliesslich stiegen wir in eine stockfinstere Lavaspalte herab. in der sich wahrscheinlich auch der erste Bewohner der Inselgruppe Anfang des 19. Jahrhunderts umgesehen hatte. Der Ire wurde aufgrund seines unmoeglichen Verhaltens von seiner Schiffscrew auf Floreana ausgesetzt und lebte anschliessend ein Robinson Crusoe-Leben, weil alle anderen Schiffe gewarnt worden waren. Letztlich nahm er eine afrikanische Crew in Geiselhaft und kam später ohne sie auf dem Festland an…

Das altertuemliche Postamt (siehe unten) Erlaubt einen Briefverkehr ohne Postunternehmen, jeder Reisende nimmt die Post, die an seine Region adressiert ist persoenlich mit.

Post Iguana

Freitags ging es weiter nach Espanola (oestlich von Floreana gelegen). Diese Insel ist vor allem fuer seine Seeloewen-Kolonien bekannnt. Am Strand trafen wir sogar auf ein erst wenige Stunden altes Seeloewen-Baby. Zwei Galapagos Falken, die von unserer Anwesenheit voellig unbeeindruckt waren,  warteten auch bereits in der Naehe, um sich die Plazenta der Seeloewen-Mutter zu sichern.

dry landing seeloewe Baby3 Baby2 Baby 

Vor Espanola unternahmen wir auch einen unserer zahlreichen Schnorchel-Tauchgaenge. Vorsicht kaltes Wasser trotz Aequatorlage 😉 Na ja erst mal drin im kuehlen Nass liess es sich aushalten und man war ueberwaeltigt von der Artenvielfalt unter Wasser. Im Laufe der Woche konnten wir immer wieder die farbenfrohe Fischwelt bewundern. Wir trafen auf verspielte Seeloewen-Weibchen, die sich an unseren Luftblasen erfreuten. Sie schwammen frontal auf uns zu, um dann kurz vorher elegant auszuweichen. Die bis zu 300 kg Seeloewen-Maennchen (sogenannte „Super Machos“) floessten uns allerdings schon Respekt ein. Neben Seeschildkroeten, tauchenden Pelikanen und Toelpeln sowie Pinguinen bekamen wir auch einige der vermeintlich gefaehrlicheren Vertreter der Unterwasserwelt zu Gesicht: Haie und Rochen. Den groessten Hai den wir erblickten (Whitetip Reefshark) mass ca. 2m – ist allerdings fuer Menschen voellig harmlos.

Stachelrochen Pelikan Hawk Vogel

Samstag Nacht brachen wir in Richtung Santa Fe Island auf, welche oestlich von Santa Cruz gelegen ist. Uns stand der mit knapp sieben Stunden laengste Teilabschnitt auf dem Ozean bevor und der ganzen Reisegruppe wurde wieder einmal deutlich, dass das Touristendasein auf Galapagos nicht immer nur Zuckerschlecken bedeutet, zumindest wenn man auf einem kleinen Kahn wie der Flamingo unterwegs ist. Ob des unguenstigen Verhaeltnisses von Hoehe zu Breite geriet die Flamingo selbst bei leichtem Seegang in erhebliches Schwanken. Folge: Seekrankheit. Michi blieb gluecklicherweise verschont und Hendrik erwischte es einmal. Gestandene Backpacker wirft sowas natuerlich nicht aus der Bahn 😉

Bootbild Mond 

Auf Santa Fe konnten wir vor allem Flamingos und Reier bewundern.

Flamingos

Unsere weitere Tour fuehrte uns zu den Islas Bartolome und San Salvador noerdlich von Santa Cruz. Hier zeigt sich das vulkanische Gesicht der Galapagos. Zahlreiche Krater mit keiner oder wenig Vegetation ragen dort in die Hoehe. Die meisten Inseln sind zwischen 2 und 5 Millionen Jahre alt und wirken noch heute so, als seien sie erst vor kurzem ausgebrochen. Das generelle Bild ist recht karg, da die Vulkane zu flach sind um Wolken abzufangen und fuer Feuchtigkeit zu sorgen. Der Bewuchs besteht dann aus Bueschen und Kakteen. Dadurch ist im Norden die Tierwelt noch etwas anders gepraegt: Iguanas haben teilweise gut zu essen und wenig Feinde und vor allem Vögel können recht gut Ruhen und Brüten. So trafen wir denn auch auf Fregattvögel (ca 2m Wingspan) und konnten Albatrosse bei Ihren Landeversuchen beobachten. Sie brauchen aufgrund ihrer Grösse geradezu Landebahnen.

 Fregatbird dickeriguana 

Zum Ende unserer Reise hatten wir in den vulkanischen Riffen noch einige sonnige Möglichkeiten zum Schnorcheln, bei denen wir dann schon begannen Haie und Schildkröten als Selbstverständlichkeit anzusehen :-). Neu waren die Pinguine, die wir beim Fischen im Wasser und Heranwachsen an Land beobachten konnten.

Inselblick Chinese Hat 

Warum Iguanas Seeloewen nicht moegen:

Iguanausealion

Zum letzten Abendessen hatte der Koch dann noch eine Torte vorbereitet, die uns treffenderweise: „Feliz viaje amigos de Flamingo“ eine gute Weiterreise wuenschte…

Soweit so gut, es geht weiter nach Peru,

 Hasta luego 

3. Oktober 2006

Quilotoa und Cloud forest

Filed under: Reise — suedblog @ 02:50

Am Sonntag morgen ging es früh um sieben mit Carlos, unserem „Guide for the day“, auf in Richtung Süden der Stadt, wo zum einen der Cotopaxi, des weiteren aber noch ganz viele andere Vulkane liegen. Wir hatten uns für eine Tagestour nach Quilotoa entschieden, weil wir dabei die Chance auf einige gute Ansichten der Vulkanwelt hatten und uns auch aktiv beim Auf- und Abstieg zu einer Lagune innerhalb eines Vulkankraters betätigen konnten.

Cotopaxi2 Cotopaxi 1
Zunächst fuhren wir mit Carlos allerdings zu einem Wochenmarkt, der beeindruckend gross und umfangreich war. Dort wird wirklich alles verkauft, von Schrauben über Putzmittel bis hin zu Mittagssnacks – gibt halt keinen Supermarkt. Mit unseren Einkäufen machten wir auf halbem Weg nach Quilotoa eine kleine Frühstücks-/ Mittagspause.

Markt Markt2 Mittag Bergwelt Lamas
Die Lagune liegt sehr beeindruckend auf rund 3400m Höhe, während der Kraterrand rund 3900 m hoch ist. Heldenhaft die bereitstehenden Maultiere ablehnend haben wir dann auch tatsächlich Auf- und Abstieg gemeistert und sind abends dann zu einem wohlverdienten Dinner wieder in Quito gewesen.

Michi und Lagune Lagune Hendrik Hendrik und Lagune Raufmuessen geschafft
Am Montag ging es in den Cloud forest im Bellavista Parque Nacional. Safari, die travelagency, musste uns am Vorabend noch Umbuchen, weil der eigentliche Guide krankheitsbedingt ausgefallen war (ursprünglich wollten wir nach Mindo, die Angebote unterscheiden sich jedoch nicht stark). Nachdem der Fahrer die Bremsen noch einmal nachjustiert hatte und uns damit zu verstehen gab, dass er Bremsen auch wichtig findet (schön!) fuhren wir dann in den Park und wurden in die Flora und Fauna eines Cloud forest eingewiesen:

Cloud forests liegen immer im Hochland, sind im Vergleich zu Regenwäldern noch feuchter, aber auch immer deutlich kälter. Da die Wälder in den Bergen vor Quito auch schon als Ackerland genutzt wurden, handelt es sich um sogennante sekundäre Wälder, die noch dabei sind sich von menschlichen Eingriffen zu erholen. Die Pflanzenwelt ist schon beeindruckend: Nach der Tour und dem überraschend guten Picknick waren wir noch auf self-learning trails unterwegs und haben festgestellt, wie schnell diese Wälder die Wege überwuchern.

Wald Gespensterheuschrecke Wild Raupe Blume Clouds
Die Vogelwelt hat eine extreme Artenvielfalt zu bieten (sorry, Adrian, genauer wirds nicht) am beeindruckendsten waren jedoch die verschiedenen Kolibriarten.

Kolibris Kolibri

Heute vor allem also Photos,

bis aus Peru!

30. September 2006

Quito und Äquator

Filed under: Reise — suedblog @ 19:00

Vergangenen Dienstag verliessen wir das malerische Cartagena in Richtung Quito. Dort angekommen sahen wir uns zunaechst mit einem freundlichen aber etwas ueberforderten Taxifahrer konfrontiert. Fuer eine Strecke, die man gewoehnlicherweise in einer Viertelstunde zuruecklegt, brauchten wir eine knappe Stunde. Na ja, Zeit haben wir hier zum Glueck genug. Unser Hostal La Casa de Eliza war leider etwas heruntergekommen und voellig ausgestorben, so dass wir uns fuer einen Umzug am naechsten Tag entschlossen. Der Tag ging mit einem Abendessen mit Lisa aus Irland zu Ende, die mit uns von Cartagena nach Quito geflogen war und nach 8 Monaten Backpacking jetzt wieder in ihre Heimat zurueckkehrt.

Der naechste Tag stand zunaechst unter keinem guten Stern. Kopfschmerzen und Erkaeltung plagten uns. Mmmh, irgendwie war uns der Wechserl von 0 auf 3000 Hoehenmeter nicht sonderlich gut bekommen. Gluecklicherweise besserte sich die Lage gegen Mittag etwas und wir konnten unseren Umzug in Angriff nehmen. Jetzt wohnen wir in einer echten Jugendherberge mitten in der New Town Quitos. Nachmittags stand die Orga unserer Galapagos-Reise auf dem Programm. Nach dem Einholen etlicher Angebote trafen wir schliesslich auf Nancy, eine charmante Agenturmitarbeiterin, die uns zudem noch das attraktivste Angebot unterbreitete. Dank unseres Charmes 😉 konnten wir den Preis sogar noch mal um unglaubliche 20 US$ nach unten handeln. Auf jeden Fall steht unserer „wildlife experience of a lifetime“ jetzt nichts mehr im Wege. Am kommenden Dienstag stechen wir mit unserem Boot der New Flamingo, acht weiteren Passagieren und einem Guide zu einer einwoechigen Galapagos-Tour in See.

Donnerstag galt es zunaechst ein organisatorisches Problem zu loesen. Als scheckunerfahrene Deutsche hatten wir einige unserer Traveler Cheques an der falschen Stelle unterschrieben. Dank der freundlichen Amex Mitarbeiterin war ein Umtausch allerdings „ueberhaupt kein Probelm!“ Nur gut, dass wir in Zukunft wahrscheinlich nie wieder auf Schecks zurueckgreifen werden muessen…es sei denn wir arbeiten in Frankreich 😉

Mittags machten wir uns dann auf in Richtung Old Town, dem historischen Zentrum Quitos. Unser Spaziergang fuehrte uns am Sitz der ecuadorianischen Regierung vorbei, durch die Kathedrale von Quito (die als Folge der indigeno-Intgration ein Abendmahlbildnis mit Eingeborenenspeisen beinhaltet) durch viele kleine Gassen und über die Hügel der Stadt, vorbei am sehr schön im Kolonialstil gehaltenen Heimatmuseum der Stadt hinauf auf den Berg, auf dem seit 1930ern eine neue Basilika gebaut wird, von der man einen guten Blick über die Stadt geniessen kann.

platz Quito1 Quito2 Engel Basilica
Kulturelle Interaktion an diesem Tag hatten wir auch mit den Schuhputzjungs, die nicht nur ob unserer Herkunft und des dortigen Geldes neugierig waren, sondern auch gerne ein Photo mit unserer Kamera gemacht hätten. Interessant ist, dass die alle das gleiche Vorgehen haben, da scheint es Kurse zu geben…
Am Freitag stand nun ein weiteres Hilight auf dem Programm: wir machten uns auf zum Mittelpunkt der Erde. Naja, zumindest zum Äquator… In den eineinhalb Stunden Busfahrt war die Spannung kaum auszuhalten und endlich standen wir vor den Toren der zugegebenermassen leicht kommerzialiserten Stätte französischer Ingenieurskunst: dem Vergnügungspark rund um das Monument, das 1936 diesen Punkt des 0ten Breitengrades markiert. In einer Expedition hatten Franzosen bereits im 18ten Jahrhundert den Äquator dorthin gelegt.

Disneyland Monumento Disneyland
— Verlegt halt, der tatsächliche Äquator liegt rund 300m weiter im Norden, in Zeiten ohne GPS und Landvermessung war das eigentlich ne tolle Leistung, der einzige Haken daran: die Indigenos kannten den Äquator schon seit Ewigkeiten aus der Beobachtung der Sonne und anderer physikalischer Experimente. Hätte man mal gefragt…

Schild museo sol wir und echter ecuador
Das ganze wird auch in ihrem Museo del sol präsentiert. Dort kann man dann auch Kraftproben anstellen oder ein Ei auf einem Nagel balancieren, wie unsere östereichischen Freunde hier (@Ingo: denen ging irgendwie alles zu schnell…) und alles ist total anders! Nach den Selbstexperimenten und den vorgeführten Wasserstrudeltests stürzten wir uns in eine Internetrecherche der Coriolis-Kräfte und: schon wieder Fake! Der Grossteil der Wissenschaftswelt glaubt nicht an einen Einfluss dieses Effekts und eher an geschickte Fingertricks der Führer (fuer Interessierte: Weitere Infos )

Oesis Ah Aquator
Zum Abschluss unseres Ausflugs durften wir dann aber nochmal Indigeno auf Jagd spielen. Zur Erheiterung der Heimat sollen auch diese Photos nicht zurückgehalten werden:

Michi Triumph Statue Hendrik Rohr

Soweit von uns, weiter geht es vermutlich erst nach Galapagos

Hasta Luego!

26. September 2006

Cartagena

Filed under: Reise — suedblog @ 03:00

Vom arg kalten und hohen Bogota ging es in der Fruehe, die sich dank Jetlag nicht so schlimm anfuehlte, auf ins karibische Cartagena. Hier ist eigentlich alles anders: es ist schwül-warm, statt kalt, direkt am Meer, statt auf dem Berg und obendrein noch total afrikanisch geprägt, statt ethnisch bunt gemischt. mo-cartagena-053.jpg
Wir sind im Casa Viena untergekommen, ein nettes Hostal in der Nähe der Altstadt, das ausser uns auch einige nette „fellow-backpackers“ bewirtet. Samstag blieben diese jedoch aufgrund eines Besäufnisses am Vortag zu Hause – Wir haben die Innenstadt abgegrast …Hoehepunkt des Tages war eine kolumbianische Tanzdarbietung der Extraklasse. Eine Jugendgruppe legte in Eigenregie unglaubliche Koerperbewegungen aufs Parkett. Darueber hinaus bekamen wir dort auch den Archetypus eines Touristen zu Gesicht.

Taenzer mo-cartagena-063.jpg
Am Sonntag war „Tag der Kultur“, alle Museen waren umsonst, um der lokalen Bevölkerung ihre Geschichte näher zu bringen. Das haben wir sofort ausgenutzt, und uns das Inquisitionsmuseum samt seiner Instrumente naeher angeschaut. Etwas zu Nahe für Hendriks Geschmack, der als einziger aus der Gruppe auf der Streckbank landete.

Streckbank

Essen finden in Cartagena ist gar nicht so einfach: Zunächst sind wegen eines mittelalterlichen Filmdrehs (Liebe zu Zeiten der Cholera) einige Strassen gesperrt und zweitens ist eigentlich immer Siesta. Trotzdem haben wir hier, nach ersten anstrengenden Erfahrungen mit nationalem Essen in Bogota in Cartagena einige gute Essen aufgetrieben.

Cartagena war eine sehr wichtige Hafenstadt zu Kolonialzeiten. Deswegen finden sich dort zahlreiche Burgen. In einer haben wir uns sogar in die finsteren Gänge gewagt – spannend wurde es durch die Massen an Eltern und Schulkindern,die auch gerne mal schreien…

M+H

Unser Attraktionsindex ist gestiegen, inzwischen werden wir sogar angesprochen, die Señoritas waren allerdings doch noch etwas klein 🙂

mo-cartagena-094.jpg

Abends haben wir mit einer lustigen Truppe den Geburtstag einer „fellow-backpackerin“ gefeiert: Wir, Sozialarbeiterin aus Rotterdam, Hippie aus Australien und Truck-Driver aus Florida.

Heute stand einmal mehr fruehes Aufstehen auf dem Programm. Bevor es zu Playa Blanca, einem traumhaften Karibikstrand ging, mussten wir uns jedoch zuerst der Herausforderung stellen, Amex Traveller Cheques in kolumbianische Pesos zu tauschen. BBVA, und Citibank boten diesen „Service“ leider nicht an. Letztlich rettete uns die Bank of Columbia. Merke: nur Bares ist Wahres.

Mit Hilfe von diversen Verkehrsmitteln (Bus, Kanu,…) gelangten wir zur Playa Blanca: Ein karibisches Idyll: Weisser Sand, gruen-blaues Wasser, Kokospalmen und kaum Touristen. Die durchaus geschäftstüchtige Wirtin „Margerita“ tat ihr Übriges mit einem frischen, leckeren Fisch um uns zu karibisieren. Waehrend unser australischer Freund hier eine ganze Woche Station machte zog es uns allerdings nach ein paar Stunden wieder zurueck -diesmal per Speedboat- ins pulsierende Stadtleben. Morgen geht’s dann weiter nach Quito.

Hasta luego!

23. September 2006

Bogotá

Filed under: Reise — suedblog @ 02:35

So, da simma nun also: Suedamerika! Der Flug von Paris lief ohne jedes Problem und zack, nach 11h Flug und 7h Zeitunterschied standen wir auf kolumbianischem Grund und wurden durch den Zoll gewinkt.

Einige von Euch werden das „Reservierungsverstaendnis“ der Kolumbianer schon erlebt haben: zur Bestaetigung des gebuchten Zimmers hatte noch kurz vor Abreise die Antwort gelautet: „Wir haben die Reservierung, aber vermutlich kein Zimmer.“ Naja, war dann doch eins da und wir hatten mit dem Hostal auch Glueck: das Duschwasser ist sogar warm…

Unser Zimmer Backpacker Bogota tag
Der erste (fast Jetlag-freie Abend) verlief bereits sehr aufregend: wir waren auf einem kleinen Berg von dem aus man die ganze Stadt ueberblicken kann. Nach Sonnenuntergang im Tal fand sich dann natuerlich kein Taxi. Nach 20 durchgewunkenen Minuten nahm uns ein netter Taxifahrer mit. Wir bemaengelten auch sofort (als gut geschulte Backpacker) den ausgeschalteten Taxameter, woran sich dann mit dem Kommentar: „macht euch mal keine Sorgen“ auch nichts aenderte. Tja, der Gute hat uns tatsaechlich umsonst in Downtown rausgeworfen, weil er schon Feierabend hatte.. ergo: Kolumbianer sind nett!

Heute konnten wir deutlich mehr von der Stadt sehen und sind ob des Miltiaerpolizeiaufgebots beeindruckt. Auch die Kolumbianer scheinen uns irgendwie spannend zu finden, denn wir werden immer neugierig beaeugt.

Oro Kathedrale
Im Museo del Oro wandelten wir auf den Spuren der kolumbianischen Ureinwohner und ihrer kunstvoll gearbeiteten Schmuckgegenstaende. Danach ging es weiter zum Plaza Bolivar, dem Zentrum Bogotas. Hier finden sich Parlament und Justizpalast und dementsprechend die hoechste Polizeidichte in der gesamten Stadt. Anschliessend stellte Michi fest, dass Koriander nicht nur mit Vorliebe in der inidischen Kueche Verwendung findet. Ein „Sau geil“ hat die kolumbianische Kueche also knapp verpasst 😉

Die Siesta ist in Bogota nicht existent. Das muss an den moderaten Temperaturen auf fast 3000m Hoehe liegen. Wir setzten uns darueber allerdings geflissentlich hinweg und entspannten im Parque de la Indepenencia. Jetzt sind wir bestens geruestet das Nachtleben Bogotas zu erkunden. Morgen in der Frueh verlassen wir die kolumbianische Hauptstadt dann in Richtung des karibischen Cartagenas.

Hasta luego!

20. September 2006

Diplom olé… und bald geht es los

Filed under: Reise — suedblog @ 00:10

Hallo allerseits,

Dies ist unser erster Blogeintrag vor dem Start nach Bogotá.

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Diplomball

Diplomfeierlichkeiten sind abgeschlossen und wir stecken in den Vorbereitungen. Donnerstag morgen geht es dann erst auf nach Paris und dann weiter nach Kolumbien.

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